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Fotos: Huber

Huber

Newtonstr. 13
81679 München
089-985152

aktualisiert: 01 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Sa ab 18 Uhr, So, Mo u. Fei Ruhetag
Hauptgerichte: 26-38 €,
Menüs: 89-127 €

Das völlig unscheinbar in einem Wohngebiet im Stadtteil Altbogenhausen gelegene Restaurant von Sandra und Michael Huber ist trotz seines Understatements eine feste Konstante in der gehobenen Gastronomieszene der Landeshauptstadt. Es ist casual, auch ohne Casual-Fine-Dining-Attitüden, und die Küche kommt ebenfalls ohne gängige Moden und kurzlebige Trends aus. Vor allem verzichtet sie wohltuend auf aufgesetzte Kreativität und Exklusivität, was dem Gastgeberpaar, das hier zusammen am Herd steht, in den vergangenen Jahren viele treue Stammgäste beschert hat. Feinschmecker, die hier das völlig Unaufgeregte und trotzdem Anspruchsvolle der Küche lieben.

Im schnörkellos schlicht und im Grunde ganz zeitlos gestalteten L-förmigen Gastraum werden zwei fünfgängige Menüs offeriert, von denen eines vegetarisch ist und beide ebenso klar strukturiert und aufgeräumt daherkommen wie das Lokal selbst. Der kleine Küchengruß war diesmal menüübergreifend eine Caprese-Interpretation aus Tomatengelee, Mozzarella-Espuma und Basilikumöl, die durchaus sehr schmackhaft war, aber einmal mehr zeigte, dass doch nichts über das Original aus guten, naturbelassenen Produkten geht.

Umso gegenständlicher und unverkünstelter – und als solches richtig gut! – war das topfrische, akkurat gewürfelte und nur angenehm subtil gewürzte Tatar von der roten Forelle, das mit marinierter Gurke, Schmandmousse und frisch geriebenem schneidigem Meerrettich ebenso klararomatisch wie markant in Szene gesetzt wurde. Ein schön frischer, leichter, aber überhaupt nicht seichter Einstieg.

Dem als „geflämmt“ annonciertem, sehr zart in dünnen großen Scheiben auf ein Bett aus Blumenkohlcreme drapiertem Roastbeef assistierten kleine, knackige Blumenkohlröschen, raschelig-krosse Topinamburchips, Segmente von eingelegten roten Zwiebeln und eine süßsaure Essigjus – wahrscheinlich aus Balsamico. Und durch die verschiedenen Säuren und knackigen bzw. knusprigen Texturen wurden die weichen, milden Hauptdarsteller raffiniert ergänzt und aufgelockert, ohne sie ins Hintertreffen geraten zu lassen.

Eine ähnliche Funktion hatten beim offenen Raviolo, der mit Kürbispüree gefüllt und mit Mascarponecreme unterfüttert in süffiger Manier in einem tiefen Teller angerichtet war, die kleinen knackigen, süßsauer eingelegten Kürbiskugeln und Butterbrösel bzw. der Kürbiskerncrunch. Allerdings wirkte das Ganze mit seinem recht lieblichen Geschmack und auch sonst ohne Ecken und Kanten dennoch etwas eindimensionaler und breiter, war nicht so differenziert und scharf gezeichnet wie das vorausgegangene Gericht.

Der rosa Kalbstafelspitz im Hauptgang, der ebenfalls als puristischer Dreiklang nur mit geschmortem Spitzkohl, etwas Karotte und einem Saucenduett aus tiefer dunkler reduzierter Jus und heller rahmiger Schaumsauce serviert wurde, lebte von der tollen Fleischqualität und dem wieder sehr süffigen, harmonischen Geschmacksbild. Wie schon vorher zum Roastbeef, dem ein leicht restsüßer Riesling von Robert Weil zur Seite gestellt wurde, blieb man mit der Weinempfehlung zum Tafelspitz ebenfalls im hellen Bereich – hier mit dem Zweigelt-Rosé „Rosalie“ vom Weingut Ott, der das Gericht in seiner robusten Art ebenfalls sehr gut begleiten konnte.

Der souveräne Auftritt der Küche bekam auch im Finale keine Dellen, denn das Miteinander von fluffigem Griesflammeri, eingelegten Brombeeren und Äpfeln, säuerlich erfrischt von einem dezent mit Petersilie aromatisierten Apfelsorbet, war handwerklich wie geschmacklich eine sehr runde Sache. Wer den glasweisen Weinempfehlungen nicht folgen möchte, findet in der Weinkarte eine attraktive Bandbreite europäischer Gewächse bis hin zu gereiften Spitzenweinen.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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